Einzel- und Kleingruppenunterricht sind effektiver als Gruppenseminare. Sie ermöglichen auch freie Terminwahl. Online-Seminare (wie auch unsere Lehrveranstaltungen an den Universitäten in Berlin und Wien) sind Notlösungen. In einer auf Praxis ausgerichteten Aus- und Weiterbildung ist Präsenz unverzichtbar. Siehe Intensivunterricht.
Musiktherapie als Angewandte Musikpsychologie im Sinne des Verstehens des musikimmanenten Gehalts einerseits und der patientenzentrierten Funktionalisierung von Musik andererseits erfordert vom Ausbilder, über fundierte Musikqualifikationen und Konzert- und Praxiserfahrugen zu verfügen und ständig die Befunde der neurologischen Forschung zu berücksichtigen. Schließlich entsteht Musik im Kopf bzw. im Gehirn als lebenslang sich verändernder Baustelle mit 100 Milliarden Nervenzellen mit bis zu 15 Trillionen mehr oder weniger intakten Synapsen und Dornen. Ihre Kenntnis wird jedoch nie das wunderbare Rätsel tiefen Musikerlebens und des Augenblicks innigster Schönheit lösen. Nach wie vor gelten die Worte von Gustav Mahler „Das Wesentliche in der Musik steht nicht in den Noten“ und Robert Schumanns „Musik ist die höhere Potenz der Poesie“ und – besonders auch für die Musiktherapie – „Licht senden in die Tiefen des menschlichen Herzens – des Künstlers Beruf.„
Es versteht sich von selbst, dass nur ein professioneller Musiker, der alle Facetten des musikalischen Wirkungspotentials beherrscht, dem Studierenden sein ihm ganz persönliches psychodynamisches „musikalisches“ immanentes Repertoire erschließen und gezielte Trainingshinweise geben kann, anhand deren er den unschätzbar reichen Ausdrucksgehalt von Musik als Pharmakon für sich und andere zu nutzen versteht und mit den von ihm erreichten technischen Instrumentalfertigkeiten optimal präsentieren und dazu andere mit den von ihnen bevorzugten Instrumenten und ihrer Stimme anleiten kann. Mit diesem persönlichen musikalischen Erfahrungsschatz ist jedermann in der Lage, das musikalische Wirkungspotential zu erleben und einzusetzen.
Während für Lehrende der Musiktherapie unabdingbar notwendig sind, braucht sie ein erfolgreicher Musiktherapeut somit keineswegs. In der Ausbildung müssen ihm in erster Linie die therapeutischen Möglichkeiten seiner vorhandenen Musikkenntnisse gezeigt werden. Somit richtet sich diese Aus- und Weiterbildung an durchaus unterschiedliche Interessenten:
Musiker und Musikliebhaber jedwedes Musikgenres, Erzieherinnen, Lehrer, Ärzte, Psychologen, Heilpraktiker und andere wie etwa Wissenschaftler und an einer Promotion Interessierte. Je nach Interesse werden umfassende oder auf spezielle musiktherapeutische Berufsfelder bezogene Kenntnisse vermittelt und im Selbsterfahrungsprozess erlebbar gemacht, so dass sie zuhause trainiert und die damit gewonnenen Erfahrungen beim nächsten Treffen analysiert werden können.
Dazu ist unumgänglich, dass der Musiktherapieprofessor lebenslang den Forschungsstand verfolgt und anhand der eigenen Erfahrungen beim Hören und künstlerischen Ausüben von Musik vergleichend praktiziert. Das gilt umso mehr, wenn musiktherapeutische Praktiker ausgebildet werden sollen, die keine Musikhochschule absolviert haben, aber mit auch nur wenigen Mitteln die Therapiestunden erlebnisreich gestalten und die innere Musik von Patienten verstehen und fördern wollen.
–> siehe Musiktherapie ohne Ablenkung: Der Weg und das Ziel sind der heilsame Flow (psychologie-aktuell.com)
Seit Einrichtung dieser Aus- und Weiterbildung 1984 gibt es zahlreiche weitere Anbieter. Jedermann darf anbieten, auch wenn er keinerlei Qualifikationen besitzt. So mancher hat kein wissenschaftliches oder Musikhochschulstudium, kein Abitur, keine klinische Erfahrung usw., selbst dann, wenn er die Bezeichnung Professur führt. Wer die oben beschriebenen Voraussetzungen zum Vermitteln, Vertiefen und praktischen Einsatz von musikalischen Substanzen und ihrer Mixtur nachvollziehen kann, wird selbst die entsprechenden Schlüsse ziehen können.
Diese Aus-, Fort- und Weiterbildung orientiert sich an der Interessenlage des Teilnehmers. Die meisten Teilnehmer schließen mit einem überall anerkennungsfähigen detaillierten Zeugnis ab. Bei zusätzlichen wissenschaftlichen Leistungen können unter Mitwirkung der betreffenden Hochschulen weitere, im In- und Ausland anerkannte Qualifikationen bis hin zur Promotion oder gar Habilitation erworben werden.
Ziel ist die praxisbezogene therapeutische, auf Wunsch auch spezialisierte wissenschaftliche oder künstlerische Qualifizierung in kurzer Zeit: „In der Kürze liegt die Würze.“ „In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister.“ Eine gute Ausbildung gewährleistet am ehesten beruflichen Erfolg. Wir haben noch nie gehört, dass ein Absolvent dieser Ausbildung sein Ziel nicht erreicht hätte, sofern er ggf. zum Umzug bereit war.
Dauer: richtet sich nach Vorerfahrung, Engagement und Zweck (haupt-, nebenberuflich, Aktualisierung von Kenntnissen). Dauer und Preis hängen vom Einzelnen ab und sind verhandelbar. Die Einnahmen gehen an Musiktherapie gem.e.V. (seit 1984).
Musiktherapie ist wie die anderen künstlerischen Therapien derzeit noch nicht staatlich anerkannt. Die MTK-Akademie, geleitet von Dr. Yolanda Bertolaso, ist Mitglied der DGKT. Das Weiterbidungsstudium Musiktherapie entspricht ihren Ausbildungsstandards. Mit seiner kassenanforderungsorientierten Qualifizierung erfüllt es die Bedingungen für die Niederlassung mit eigener Praxis für Musiktherapie und/oder Tanztherapie und/oder anderen künstlerischen Therapien nach PsychThG Art. 1 § 1 Abs. 3 außerhalb der Heilkunde und die Voraussetzungen zur künftigen berufsrechtlichen staatlichen Anerkennung. Zusätzlich erworben werden können spezifische Seminarleiterscheine zum Autogenen Training / Entspannungsverfahren und zur Singleitung im Gesundheitswesen.
Dieses von allen maßgebenden Instanzen anerkannte und anerkennungsfähige Angebot legt Wert auf Glaubwürdigkeit und exzellente Ausbildung mit besten Berufschancen. Die Professoren sind aufgrund ihrer höchstrangigen künstlerischen und akademischen Grade und Berufungen staatlich geprüft und somit unabhängig von der Anerkennung irgendwelcher Vereine. Für Kliniken sind die in der Ausbildung erworbene Kompetenz und Qualität wichtiger als akademische Grade oder Anerkennungen von Verbänden bzw. Gesellschaften e.V., bei denen es sich um private Vereine handelt, zu deren Gründung sieben Personen genügen und die nur für ihre Mitglieder sprechen können.
Studiengebühren betragen maximal € 1.400 pro Semester bzw. Intensivkompaktwoche.
Annahme von Bildungsschecks (Baden-Württemberg, Hessen, NRW, Rheinland-Pfalz) und Bildungsprämie.
Übernachtung ist im Unterrichtsgebäude gegen Eigenleistung für 20 € pro Nacht möglich. Die Teilnehmer erhalten für das freistehende Gebäude einen Schlüssel, so dass sie ihre Freizeit, Mahlzeiten und das Übernachten selbst organisieren können. Das Gebäude mit Küche, Spül- und Waschmaschine, Duschen und Toiletten ist als Unterrichts-, Aus- und Fortbildungsstätte amtlich anerkannt.
Für approbierte Therapeuten: Eine Anerkennung der Seminare durch die Psychotherapeutenkammern kann auf Wunsch beantragt werden; noch immer wurden alle Anträge genehmigt.
Anderswo erworbene Musiktherapiekenntnisse und (meist wertlose) Fortbildungspunkte werden anerkannt, sofern die Kursleiter wenigstens eine Musikhochschule und ein wissenschaftliches Studium absolviert haben und den Kriterien des Berufsverbands für Künstlerische Therapien www.künstlerischetherapien.de BKT weitgehend entsprechen.
Gelegentlich stößt man auf Stellenausschreibungen, die die Teilnehmer aus einer bestimmten Einrichtung bevorzugen oder eine Bescheinigung eines bestimmten Vereins wünschen. Experten zufolge dokumentieren solche Arbeitgeber damit, dass sie nicht an Bewerbern mit den besten Kenntnissen interessiert sind und dass sie gegen die erforderliche Ethik im Gesundheitswesen verstoßen.
Musiktherapeuten sind zur fachlichen Fortbildung nicht verpflichtet. Die Vergabe von Fortbildungspunkten ist als lukratives Geschäftsmodell von privaten Vereinen zu werten. Siehe die Informationen zur Fortbildungspflicht gemäß § 95d SGB V und § 136b SGB V
! –> «Die Wikipedia ist nach wie vor ein closed shop, in dem Personen mit fragwürdiger Kompetenz und Agenda über Zugang und Kontext zum Wissen bestimmen wollen.»
Siehe „Wikipedia“ in https://kanzleikompa.de/blog/ mit dem Interview von Eugen Drewermann vom 30.10.19 und zum Urteil des OLG München: 1. April 2021 bzw. ZDF Nano vom 16. März 2021.