Inhalt

Musiktherapie als Künstlerische Therapie und Angewandte Musikpsychologie im Sinne von nachträglicher Pädagogik und von Ton-Psychologie befasst sich

  • sowohl mit  MUSIKpsychologie als Mischung der musikalischen Substanzen, so dass der musikinhärente Gehalt sowohl analysiert als auch beim Singen und Musizieren erzeugt werden kann,
  • als auch  mit MusikPSYCHOLOGIE als gezielter und feindosierter Verabreichung solcher auf den Patienten hin ausgerichteten Art des Singens und Musizierens (Interpretation als funktionale Verwendung von Musik).

Wie ein Apotheker, ein Schamane, eine Kräuterhexe oder ein Alchimist, so mit denen frühe Heilkundler vor Erfindung der Pharmazie und Musikindustrie viel gemeinsam haben, es versteht, die Substanzen zu mischen, dass sie gezielte Heilwirkung haben, so müsste ein professioneller Musiktherapeut die musikalischen Wirksubstanzen kennen, die jedoch einerseits erst in ihrer genau dosierten kompositorischen Mischung von Grammatik und Semantik die beabsichtigte Wirkung entfalten, deren effektive Wirkung jedoch keineswegs nur vom Was? (Komposition), sondern maßgeblich vom Wie? (Interpretation bzw. Pragmatik als dritte Kategorie der Semiotik als Lehre von den Zeichensystemen) abhängt, wozu der Adressat (Patient, Klient) als das seine eigene Musik repräsentierende Individuum unter musikspezifischen Kriterien diagnostiziert werden muss.

Es versteht sich von selbst, dass dazu nicht nur musikwissenschaftliche und heilkundliche Kenntnisse und Erfahrungen notwendig sind, um sie Weiterbildungsteilnehmern zu demonstrieren und nachvollziehbar zu vermitteln, sondern solche Kenntnisse nicht aus Büchern erworben werden können, sondern nur aufgrund lebenslangen Analysierens von auch ganz einfachen Musikstücken und hellwachen Hinhörens auf die Art wirkungsvoller Interpretation durch gute Musiker jedes Genres von Musik und vor allem auch im eigenen Umgang mit Musik beim Konzertieren im Konzertsaal, im Gestalten von Tanzveranstaltungen und Gottestdiensten ebenso wie beim Unterrichten von Schülern, indem Musik als Freude, Stimmung und Gefühlspotential erlebbar gemacht wird, und insbesondere beim Singen und Musizieren mit Patienten, die dann mehr und mehr mit anderen Ohren Musik hören und ermutigt werden sollen, zu jedwede Art von Musik ermöglichenden Instrumenten zu greifen, um selbst jene ihnen gut tuende Heilkraft erzeugen zu können, gemäß Novalis (1772-1801  Jurist, Naturwissenschaftler, Philosoph und wichtigster Vertreter der Frühromantik): „Jede Krankheit ist ein musikalisches Problem, die Heilung eine musikalische Auflösung”. Laut Befunden der Hirnforschung ist eine neurologisch orientierte Musiktherapie verbalen Konzepten überlegen. (Siehe dazu die Dipl.-Biologin, Dipl.-Psychologin und Neurowissenschaftlerin  Prof. Dr. Annemarie Seither-Preislers Vortrag von 2015).

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